Kostenlose Nähanleitung für einen Steppstoff-Shopper ohne Innenfutter

Als ich den Steppstoff mit dem blauen Farbverlauf in der Instagram Story vom Kurzwarenland gesehen habe, da hatte ich sofort einen stylischen angesagten Shopper vor Augen. Mein Gedanke dabei war, dass ich gerne beide Seiten des Stoffes in Szene setzen möchte. Auf der einen Seite ist der wunderschön harmonische Farbverlauf und die andere Seite ist unifarben in Dunkelblau. Dann wollte ich keinen offenen Shopper, sondern eine Reißverschlussblende mit einnähen. Und der blaue Farbverlauf hat mich ans Meer erinnert und an meine Rochen. Also wollte ich auch hier den Rochen mit einbeziehen und hatte da auch schon eine erste Idee.

Nach einem kurzen Ideenaustausch mit Amanda von kurzwarenland.de habe ich von ihr das entsprechende Material zur Verfügung gestellt bekommen (vielen lieben Dank nochmals dafür) und zeige dir jetzt hier das Ergebnis und die bebilderte Schritt-für-Schritt Nähanleitung.



Verwendetes Material

Folgende Materialien von kurzwarenland.de habe ich verwendet:


Nähtipp: Französische Naht oder auch Doppelnaht

Damit ich beide Seiten des schönen Steppstoffes auch gut in Szene setzen konnte, musste ich auf ein Innenfutter bei dem Shopper verzichten. Da der Stoff jedoch ausfranst, hätte ich die innenliegenden Nähte mit einem Zickzackstich oder mit der Overlock versäubern müssen. Doch ich würde immer offene Nähte und für mich damit unschöne Nähte im Tascheninneren sehen. Das gefällt mir jedoch bei Taschen nicht. Deswegen habe ich mich für das Nähen von “französischen Nähten” entschieden.

 

Nähtipp: Französische Naht

Bei der französischen Naht werden zwei Stoffe zweimal zusammengenäht, sodass die erste Naht mit dem Nähen der zweiten Naht versteckt wird. Auf diese Weise erhältst du eine Naht und Versäuberung in einem und siehst keine offenen Stoffkanten mehr.

 

Aufgrund dieser Nähweise wird die Naht auch als “Doppelnaht” oder auch “Rechts-Links-Naht” bezeichnet.

Vorgehen

  • Zunächst werden zwei Stoffe untypisch links auf links zusammengenäht. Also mit den unschönen Rückseiten aufeinander gelegt und du hast das Nähobjekt vor dir so liegen, wie du später die Außenseiten im fertigen Nähprojekt auch sehen möchtest.

  • Die Nahtzugaben werden knapp zurückgeschnitten.

  • Dann die Stoffe wenden und eine zweite Naht so nähen, dass im Inneren der Nahtzugabe die erste Naht komplett umschlossen wird. Deswegen ist es auch wichtig die Nahtzugabe der ersten Naht zurückzuschneiden.

Mit Hilfe der Fotos der unten folgenden Schritt-für-Schritt Anleitung, wirst du dieses Vorgehen gut nachvollziehen können.

Hier siehst du bereits das fertige Ergebnis. So sehen die inneren Nähte des Shoppers aus. Wie du siehst, gibt es hier keine offenen Stoffkanten, sondern nur schöne geschlossene Nähte.


Save the ocean: Wiederverwendbare Stofftaschen statt Plastiktüten

Mittlerweile sollte jeder schon gehört haben, dass Plastikmüll, z.B. durch Plastiktüten, eine ernsthafte Bedrohung für die Ozeane und ihre empfindliche Ökosysteme darstellen. Durch die massive Verwendung und teils unsachgemäße Entsorgung von Plastikabfällen, gelangt eine beträchtliche Menge davon in die Meere, wo es große Schäden anrichtet.
Tiere wie Rochen und Wale verwechseln Plastiktüten mit Quallen oder anderen Nahrungsquellen und nehmen diese irrtümlich auf. Dies kann zu schwerwiegenden Verdauungsproblemen führen und letztendlich den Tod der Tiere verursachen.

Die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll ist eine globale Krise, die nicht nur die Tiere gefährdet, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit der Meere und letztendlich auf den Menschen hat.

Als eine Maßnahme wurden Plastiktüten weitestgehend beim Einkaufen verbannt oder durch ökologische Alternativen ersetzt. Eine Möglichkeit selbst einen kleinen Beitrag zum Schutz der Meere zu leisten besteht darin, wiederverwendbare Einkaufstaschen zu nutzen. Und wer gerne an der Nähmaschine sitzt, der näht sich schnell im Handumdrehen einen Einkaufsbeutel selbst und kann diese mit einer persönlichen Note individualisieren.

Genau diese Gedanken kamen mir alle, als ich bei dem Steppstoff mit Farbverlauf ans Farbenspiel im Meer gedacht habe. Außerdem hatte ich im letzten Winter schon häufiger Shopper aus Steppstoffen gesehen und wollte mir so einen angesagten Shopper selbst nähen.

Dabei passt es auch hervorragend, dass es beim Kurzwarenland Rundum-Sorglos-Nähpakete für zwei wunderbare Meeresbewohner gibt. Die tollen Nähpakete findest du hier. Zum einen kennt ihr sicherlich den Wal als Kuscheltier (AL*) von “von Lange Hand”. Zum anderen gibt es ebenso ein Nähpaket zu meinem Schnittmuster für ein Rochen Kuscheltier. Mehr dazu findest du in diesem Blogbeitrag. Inspiriert von den beiden Kuscheltieren, kam mir die Idee eine Rochen- und eine Wal-Applikation auf den Shopper aufzunähen.

So ist die Idee für eine nachhaltige Einkaufstasche entstanden. Als nächstes gebe ich dir noch ein paar Tipps zum Nähen von Steppstoffen und danach folgt die detaillierte Schritt-für-Schritt-Nähanleitung.


Nähtipps für Steppstoff

  • Ein Teflonfuß ist ein Nähfuß, der mit einer speziellen Anti-Haft-Beschichtung versehen ist und somit insbesondere bei beschichteten Stoffen zum Einsatz kommt. Denn durch die Beschichtung klebt der Fuß nicht am Stoff und der Stofftransport gelingt besser. So ist dieser Fuß besonders für das Nähen von Steppstoff, aber auch für Kunstleder, geeignet und somit ideal für dieses Nähprojekt.

  • Nähe mit einem Obertransportfuß, den du zu jeder Nähmaschine separat nachrüsten kannst. Meine Nähmaschine hat sogar einen integrierten Obertransport. Egal ob extern oder intern, in jedem Fall sorgt ein Obertransport dafür, dass Stoffe gleichmäßiger transportiert werden, was insbesondere dann wichtig ist, wenn man zwei unterschiedliche Stoffarten zusammennäht. Das Applizieren des Rochens und des Wals auf den Steppstoff ist ein idealer Anwendungsfall, bei dem der Obertransport eine Erleichterung sein kann.

  • Jeder Nadeleinstich hinterlässt beim Steppstoff ein kleines Loch und es besteht die Gefahr, dass der Stoff bei einer zu kurz gewählten Stichlänge perforiert wird. Daher nähe mit einer größeren Stichlänge, z.B. 3,0, und steppe mit z.B. 3,5 - 4,0 ab.

  • Manchmal hilft auch einfach nur etwas Ruhe und Geduld und langsames Nähen. Gerade wenn du keinen Teflonfuß oder Obertransport hast, empfehle ich dir, eher langsam zu nähen. Wenn du zu schnell nähst, besteht die Gefahr, dass die Stofflagen beim Transport verrutschen.

  • Wenn es zu den dickeren Stellen in diesem Nähprojekt kommt, dann näh entweder sehr langsam oder benutze vielleicht besser das Handrad deiner Nähmaschine. Dies ist besonders bei den Stellen zu empfehlen, wo mehrere Nähte aufeinandertreffen oder wo mehrere Lagen Stoff und die Henkel zusammengenäht werden.

  • Durch die Verwendung von Stecknadeln würden bei dem Steppstoff nach der Entfernung kleine Löcher zurückbleiben. Damit dies nicht geschieht, verwende am besten ausschließlich Stoffklammern zum Zusammenstecken.


Schritt-für-Schritt Nähanleitung

Zuschnitt

Allgemeine Hinweise

Die Seite mit dem blauen Farbverlauf ist für mich die “schöne”, also die rechte Seite. Die unifarbene blaue Seite ist für mich die linke Seite, die beim Shopper am Ende innen liegen soll.

  • Farbverlauf: rechte Seite (außen)

  • Dunkelblau: linke Seite (innen)

Die abgesteppten Linien im Stoff ergeben für mich so eine Art Rippenstruktur, sodass ich in der Anleitung von “Rippen” spreche. Beim Zuschnitt nenne ich die Anzahl der Rippen, gebe aber auch die Zentimeter-Angaben ergänzend hinzu, falls du den Shopper aus einem anderen Stoff nähen möchtet.

Es gibt kein Schnittmuster, da alle Stoffe aus einfachen Rechtecken zugeschnitten werden.

Wenn nicht anders angegeben, dann wird der Shopper mit einer Nahtzugabe von 1 cm genäht.

  • Falte den Steppstoff der Länge nach links auf links zusammen, sodass 15 Rippen vollständig deckungsgleich liegen und dann noch eine halbe.

  • Schneide oben überstehenden Stoff ab. Somit ergibt sich eine Gesamthöhe von 15,5 Rippen im Bruch für den Shopper. Das ist eine Höhe von ungefähr 48 cm im Bruch (falls du einen anderen Stoff verwendest).

  • An der Webkante ist der Stoff bündig gelegt, sodass du die Breite nur auf einer Seite einzeichnen brauchst. Der Shopper wird mit 60 cm Breite zugeschnitten. Miss dazu entlang des Stoffbruchs 60 cm ab und zeichne von dort im rechten Winkel zum Stoffbruch eine Linie auf. Schneide entlang der Linie den Stoff aus.

  • Wenn du den Stoff jetzt ausklappen würdest, dann hättest du ein Stoffstück von 60 cm Breite und 96 cm Höhe vor dir liegen.

  • Für die Bodenabnäher werden jetzt unten links und rechts Rechtecke ausgeschnitten.

  • Zeichne dafür Rechtecke mit einer Höhe von 6,5 cm (entspricht 2 Rippen) und einer Breite von 8,5 cm ein und schneide diese aus. Lege die ausgeschnittenen Rechtecke zunächst beiseite. Eins davon wird als Stopper für den Reißverschluss später benötigt.

  • Der Hauptteil des Shoppers ist somit fertig zugeschnitten.

  • Schneide für die Reißverschlussblende jeweils 2 Rechtecke aus dem Steppstoff und 2 Rechtecke aus einer unifarbenen Baumwoll Webware (hier dunkelblau) zu.

  • Maße: 40 cm (Breite) x 13 cm (Höhe)

  • Höhe für den Steppstoff: Halbe Rippe + 3 Rippen + Halbe Rippe (siehe Foto)

  • Schneide ein Stück Endlosreißverschluss mit 50 cm zu und lege einen Zipper bereit.


Rochen- und Wal-Applikation

Bevor ich den Shopper zusammennähe, appliziere ich noch einen Rochen und einen Wal auf die beiden Seiten. So war zumindest der Plan. Doch ich war so neugierig, wie meine neue Nähmaschine den Steppstoff näht, dass ich mit Nähen angefangen habe. Also nicht wundern, wenn auf den späteren Fotos vom Shopper zunächst noch keine Applikation auftaucht, später aber schon. Ich konnte meinen Fehler ausgleichen und im Anschluss die Tiere aufnähen. Aber das war ganz schön fummelig und würde ich nicht empfehlen.

  • Für den Rochen habe ich einfach mein Schnittmuster vom Knister-Rochen verwendet. Dieses ist als kleinere Variante als Bonus im E-Book von dem Kuschel-Rochen.

  • Für den Wal habe ich von Franziska (@vonlangehand) ihre Appliziervorlage für einen kleinen Wal erhalten. Vielen lieben Dank dir dafür nochmals. Wir waren uns unsicher, ob sich die Walvorlagen gut eignen, da sie sonst aus verschiedenen Stoffen appliziert werden. Aber da ich die Bauchnaht absteppe, erkennt man den Wal gut. Mehr dazu dann gleich in der Anleitung. Die Vorlage “Appliziervorlage Kleiner Wal” (AL*) bekommst du bei makerist.

  • Ich nutze dunkelblaues Kunstleder, damit ich die beiden Meerestiere mit einem einfachen Geradstich aufnähen kann, da das Kunstleder nicht ausfranst. Außerdem passt das Kunstleder perfekt zu dem Kunstlederband, welches ich als Henkel verwende.

  • Zunächst habe ich mir die beiden Vorlagen ausgedruckt. Bei dem Rochen habe ich, wie oben erwähnt, die kleinere Bonusvariante verwendet. Bei dem Wal habe ich die Vorlage auf 170% vergrößert ausgedruckt.

  • Dann habe ich mir überlegt, in welche Richtung der Wal schauen und wie der Rochen schwimmen soll. Dementsprechend spiegelverkehrt habe ich die Vorlage mit einem Trickmarker auf die linke Stoffseite aufgezeichnet und ausgeschnitten.

  • Für die Bauchlinien habe ich die Schablone beim Rochen-Schnittmuster verwendet und bei dem Wal das Papier eingeschnitten und hochgeklappt.

  • So konnte ich mit einem weißen Trickermarker die Linien aufzeichnen.

  • Ursprünglich wollte ich nur die Silhouetten von Rochen und Wal nähen. Aber da ich die Augen bei meinem Rochen so süß finde, habe ich aus dem Schnittmuster einfach drei Augen zugeschnitten. Der Wal wird nur von einer Seite gezeigt und benötigt daher nur ein Auge.

  • Mit einem Textil-Fixierstift von Gütermann habe ich zunächst das Augenweiß aufgeklebt, damit es mir beim Nähen nicht verrutscht.

  • Anschließend mit einem kurzen Geradstich (2,0) knappkantig festnähen.

  • Den Nahtanfang und das Nahtende verriegele ich nicht, sondern ziehe die Fäden per Hand auf die Rückseite und verknote sie dort.

  • Danach die Pupillen mit dem Textil-Fixierstift festkleben und ebenso aufnähen und die Nahtenden verknoten.

  • Bei den kleinen Augen kann das ganz schön frimelig sein. Im Zweifel einfach mit dem Handrad oder ganz langsam nähen. In den Kurven lässt du am besten die Nadel im Stoff stecken, hebst den Nähfuß, drehst den Stoff, senkst den Nähfuß und nähst dann weiter. Auf diese Weise kannst du auch gut die kleinen Pupillen nähen.

Kennst du das Garn “Deco Stitch 70” von Gütermann? Dies ist ein spezieller Zierstichfaden, mit dem besonders gut Zierstiche und dekorative Steppnähte gelingen. Ich verwende hier eine blaue Multicolour Variante, dessen Farbverlauf wunderbar mit dem Steppstoff harmoniert. Es gibt das Garn in 12 Multicolour Varianten, aber auch unifarben.

  • Die aufgezeichneten Linien nähe ich mit einem 3fach-Geradstich nach.

  • Die Fadenenden verknote ich wieder.

  • Der Rochen und der Wal sind nun fertig vorbereitet und können jetzt auf die beiden Außenseiten des Shoppers genäht werden.

  • Ich nähe den Rochen und den Wal mit einem dunkelblauen Garn knappkantig auf dem Steppstoff fest.

  • Normalerweise fixiere ich Applikationen immer mit Vliesofix. Da ich aber bei der Kombi aus Kunstleder und Steppstoff mit dem Bügeleisen unsicher war und mir den Stoff auch nicht ruinieren wollte und Stecknadeln keine Option waren, habe ich etwas umständlich mit Stoffklammern versucht beide festzustecken. Das war nicht ganz so erfolgreich, zumal ich ja auch den Fehler gemacht hatte, dass die Seitennähte vom Shopper schon geschlossen waren. Also habe ich eher Wal und Rochen gut festgehalten und immer wieder passend unter der Nähmaschine positioniert.


Jetzt geht es ans Nähen des Steppstoff-Shoppers

Schritt 1: Seiten- und Bodennähte schließen (die französische Naht)

Jetzt beginnt die Magie der “französischen Naht”. Denn das Ziel ist ja, dass in dem Shopper keine unschönen Nähte oder offene Stoffkanten zu sehen sind, aber dennoch kein Innenfutter eingenäht wird. So sieht man auch die eigentlich linke Seite vom Steppstoff später im Tascheninneren. Das allgemeine Prinzip der französischen Naht habe ich oben bereits erläutert.

  • Zunächst falte den Steppstoff links auf links zusammen. Achte darauf, dass die Rippen deckungsgleich übereinander liegen.

  • Hinweis: Zu diesem Zeitpunkt sollten die Applikationen bereits aufgenäht sein.

  • Steppe die beiden Seitennähte mit einer Nahtzugabe von 1 cm zusammen.

  • Schneide die Nahtzugabe knapp zurück und wende die Tasche.

  • Nun liegt der Stoff rechts auf rechts und die Seitennähte werden erneut mit 1 cm Nahtzugabe zusammengenäht.

  • So siehst du bereits, dass die innenliegende Naht sehr schön aussieht und keine ausfransenden Kanten entstehen.

  • Wende den Shopper wieder so, dass die Außenseite zu sehen ist.

  • Schneide am unteren Ende der Seitennähte die Ecken schräg ab, da sonst die Nähte an der Stelle etwas dick werden könnten.

  • Falte die Bodenabnäher links auf links zusammen und stecke diese mit Stoffklammern fest. Dabei trifft die Bruchkante vom Boden auf die jeweilige Seitennaht.

  • Nähe beide Nähte mit einer Nahtzugabe von 1 cm.

  • Auch hier wird wieder eine französische Naht genäht. Schneide daher die Nahtzugabe knapp zurück und wende anschließend die Tasche auf links.

  • Nähe nun wieder eine zweite Naht, in dem du mit 1 cm Nahtzugabe die Bodenabnäher rechts auf rechts zusammennähst.

Wie gefällt dir das Ergebnis der französischen Naht? Ich finde es sieht super sauber innen aus und ist für mich eine tolle Möglichkeit ausfransende Stoffe einlagig zu vernähen. Natürlich könntest du auch mit einem Zickzackstich oder der Overlock so einen Stoff versäubern. Doch auch dann würdest du das Garn der Nähte sehen. Und genau das wollte ich hier nicht.


Schritt 2: Reißverschlussblende nähen

Auf dem Foto siehst du bereits eine fertig genähte Hälfte der Reißverschlussblende. Wir nähen jetzt die zweite Hälfte.

Bei der Blende wird für Außen die linke Seite des Steppstoffs (unifarben) verwendet. Dies ist der Teil, den du siehst, wenn du in die Tasche von oben schaust. Da man dabei diese dunkelblaue Seite der Innenseite des Shoppers sieht, wollte ich hier eine einheitliche Optik haben, statt das du hier den Farbverlauf sehen würdest. Es kann etwas verwirrend sein, wenn ich dann hier weiter von “linker” Seite schreibe. Deswegen versuche ich hier von “dunkelblauer” Seite zu sprechen.

  • Zeichne mit einem Trickmarker auf der dunkelblauen Seite der langen Kante des Steppstoffs jeweils eine Markierung mit 1,5 cm Abstand zum Rand auf.

  • Hier wird ein Endlosreißverschluss verwendet, den du zunächst trennst und jeden Teil einzeln annähst.

  • Stecke dann den Reißverschluss rechts auf links (dunkelblau), also mit den Reißverschlusszähnchen nach unten, fest.

  • Schau dir jetzt dazu das Foto oben an: links im Bild wird der Reißverschluss an der Markierung vom Stoff weg nach außen gesteckt. Dieser Teil verschwindet nach dem Wenden innerhalb der Blende. Rechts im Bild wird der Reißverschluss an der Markierung in Richtung des Stoffes gesteckt. Dieser Teil schaut später als loses Ende aus der Blende hervor.

  • Das Feststecken ist nur zur groben Hilfe und wird beim Annähen gleich exakt gelegt.

  • Wichtig ist, dass der Reißverschluss identisch schließt und die losen Enden jeweils auf der gleichen Seite rausstehen. Sieh dir dazu noch einmal das Foto an. Die erste Blendenhälfte habe ich so genäht, dass der Reißverschluss auf der linken Hälfte im Stoff verschwindet und das lose Ende rechts aus dem Stoff herausführt. Genau spiegelverkehrt wird dann bei der zweiten Blendenhälfte der Reißverschluss eingenäht. Lege dir die Teile am besten genauso vor dich hin, wie ich das gemacht habe.

  • Nähe den Reißverschluss knapp an den Steppstoff an und verwende dazu am besten einen Reißverschluss-Nähfuß. Beginne mit der Naht erst kurz vor der ersten Markierung, so ca. nach 1 cm. Der Reißverschluss liegt dort schräg abgewinkelt in Richtung Stoff. Leider habe ich dazu kein Foto gemacht. Wenn du über den Reißverschluss nähst, nähe langsam oder mit dem Handrad.

  • Nähe dann die ganze Strecke knapp an.

  • Sobald du kurz vor der zweiten Markierung am Ende ankommst, lege den Reißverschluss noch einmal exakt in Position. Das heißt, er wird versucht um nahezu 90° abgewinkelt vom Stoff weg zu klappen. Die Raupe vom Reißverschluss sollte an der Markierung anliegen. Nähe auch hier wieder vorsichtig drüber. Am besten mit dem Handrad.

  • So sieht der an dem Steppstoff fixierte Reißverschluss nun aus.

  • Nimm dir jetzt ein Rechteck aus der Baumwoll Webware dazu.

  • Lege das Webware Rechteck mit der rechten Seite exakt auf den Steppstoff.

  • Stecke die lange Kante, an der du zuvor den Reißverschluss genäht hast, mit Stoffklammern zusammen.

  • Steppe nun beide Stoffe an der langen Kante zusammen, wobei der Reißverschluss zwischen den beiden Stoffen liegt und du knapp neben der ersten Naht nähst. Lege dazu das Nähstück so unter die Nähmaschine, dass der Farbverlauf vom Steppstoff zu sehen ist. Dann siehst du auch die vorherige Naht.

  • Nähe jetzt die beiden kurzen Seiten mit 1 cm Nahtzugabe zusammen.

  • Schneide die Ecken schräg zurück, sodass sich hier keine Knubbel in den Ecken ergeben.

  • Wende nun die Blende über die noch offene lange Kante.

  • So sehen jetzt beide Hälften aus. Lege sie zur Kontrolle noch einmal so vor dich hin, dass du prüfen kannst, ob die losen Reißverschlussenden auch auf der gleichen Seite sind.

  • Steppe anschließend die gesamte Blende knappkantig ab. Dabei wird auch die noch offene Kante geschlossen. Das ist hilfreich, damit die Lagen beim zusammennähen des Shoppers nicht mehr verrutschen.

  • Du hast jetzt natürlich erst eine Blendenhälfte genäht (im Gegensatz zu meinen Fotos). Nähe also nun die zweite Hälfte genauso, wobei du auf das richtige Einnähen der Reißverschlussenden achten solltest.


Schritt 3: Blende und Henkel an den Shopper nähen

  • Bevor die Henkel und die Blende angenäht werden, muss die obere Kante vom Shopper einmal auf links umgenäht werden. Schneide zunächst innerhalb der Nahtzugabe die Ecken schräg ab, damit es dort nicht so dick wird.

  • Klappe dann die Kante ca. 1 - 1,5 cm nach innen auf die linke Seite um. Wenn du den identischen Stoff verwendest, dann kannst du dich an der obersten Rippe orientieren und direkt an der Naht falten.

  • Stecke die Kante ringsherum fest und steppe alles einmal ab.

Als Henkel kannst du je nach eigenen Vorlieben z.B. Gurtband oder fertige Kunstlederbänder verwenden. Du kannst auch aus Stoff selbst Henkel nähen. Ich habe es mir einfach gemacht und habe 2 m fertiges Kunstlederband in dunkelblau, passend zu den Kunstleder-Applikationen, genutzt.

  • Schneide dir zwei gleichlange Henkelstücke aus dem gewählten Band zu. Ich habe hier 2 Stücke mit je 90 cm zugeschnitten. Du kannst die Länge je nach Tragegefühl individuell wählen.

  • Markiere dir auf beiden Seiten mit einer Stoffklammer die Mitte des Shoppers.

  • Miss von der Mitte jeweils 10 cm nach links und rechts ab und stecke dort die Henkel rechts auf rechts fest. Achte darauf, dass die Henkel sich nicht verdrehen.

  • An der oberen Kante sollten ca. 1 cm über den Stoff stehen.

  • Nähe die Henkel innerhalb der Nahtzugabe fest und nähe dabei mehrfach drüber.

  • Insgesamt musst du vier Henkelenden jetzt auf zwei Seiten eingenäht haben.

  • Nimm dir nun eine Blendenhälfte , markiere die Mitte und stecke sie rechts auf rechts (also dunkelblaue Steppstoffseite der Blende auf Farbverlauf Steppstoff der Außenseite) von der Mitte ausgehend zusammen. Die Henkel liegen dazwischen.

  • Steppe die Blende fest.

  • Damit die Henkel wirklich gut gesichert sind, solltest du an dieser Stelle jeweils zunächst drüber nähen, einmal rückwärts zurück nähen und dann wieder vorwärts weiter nähen.

  • Die zweite Blendenhälfte nähst du auf der anderen Außenseite genauso fest.

  • Klappe nun beiden Blendenhälften in die Innentasche um und stecke alles gut fest.

  • An den Seiten, wo keine Blende ist, wird dadurch die obere Kante nochmals nach innen eingeschlagen. So ist auch hier keine offene Stoffkante mehr zu sehen.

  • Steppe alles ringsherum an der oberen Kante fest.

  • Ich habe dazu die Außenseite nach oben schauend unter die Nähmaschine gelegt und als Oberfaden ein weißes Nähgarn gewählt. So fügt sich diese Absteppnaht in die Struktur des Steppstoffes gut ein. Als Unterfaden habe ich ein Dunkelblau gewählt, da der Großteil der Innenansicht die dunkelblaue Blende ausmacht und somit der Faden dann nur an wenigen Stellen sichtbar ist.


Schritt 4: Reißverschluss fertigstellen

  • Beim Zuschnitt des Steppstoffs hattest du die ausgeschnittenen kleinen Rechtecke zur Seite gelegt. Nimm dir davon eins und falte es, wie auf dem Foto, gezeigt zusammen.

  • Dabei liegt die blaue Seite innen und parallel zu den Rippen ist unten der Stoffbruch.

  • Steppe die Seiten zusammen. Von der Breite sollte das Stoffstück dann so breit sein, dass der Reißverschluss bequem zwischen die Nähte eingeschoben werden kann. Hier habe ich keine konkrete Größenangabe, da es auch Geschmacksache ist, wie breit das Stoffstück um das Reißverschlussende sein sollte.

  • Wende das Rechteck.

  • Jetzt nimmst du den zur Seite gelegten Zipper und fädelst diesen auf den Reißverschluss auf. Damit werden die beiden getrennten Hälften zusammengefügt.

Ich verwende dafür seit dem Stichtag den Universal-Zipperhalter von himmelrosa. Denn bei diesem Nähevent habe ich das Tool live ausprobieren können. Ehrlicherweise habe ich seit langer Zeit schon so eine Zippereinfädlerhilfe eines anderen Herstellers. Doch der hat für mich nie funktioniert und verstaubte in der Ecke. Als ich dann den Zipperhalter von himmelrosa ausprobiert habe, war ich mehr als begeistert. So easy habe ich noch nie einen Zipper aufgefädelt. Ein absolutes Gamechanger Tool für mich. Ich kann dir die Einfädelhilfe sehr ans Herz legen.

  • Bei dem zuvor genähten Rechteck, was als Abschluss des Reißverschlussendes dienen soll, musst du zunächst noch die offene Kante um ca. 1 cm nach innen einschlagen.

  • Stecke den Stopper dann auf das Reißverschlussende und nähe ihn knappkantig fest.


Fertig ist dein angesagter Steppstoff-Shopper!


Hast du jetzt Lust bekommen, auch so einen Shopper aus Steppstoff kombiniert mit Kunstleder-Applikationen zu nähen? Dann spring nochmal nach oben zur Materialauflistung, stöbere auf www.kurzwarenland.de und bestell dir alles passend.

Ich würde mich sehr freuen, deine genähten Taschen bei Instagram zu sehen. Verlinke gerne Kurzwarenland und mich Kreativlerche unter deinen Kreationen. Ich würde mich ebenso sehr über ein Herz und einen Kommentar unter dem Instagram Post zu diesem Blogbeitrag freuen.


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